Künstliche Intelligenz und Arbeitsplätze

Ich sehe und höre in den Nachrichten von sogenannten Experten, dass die Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze „vernichtet“ und andere Arbeitsplätze entstehen.
Was versteht man unter einem Experten?
Ein Experte ist eine Person, die sich gut in einem Thema auskennt und über theoretisches und praktisches Wissen verfügt. Deshalb werden Experten gern um Rat gefragt und mit ihnen Interviews geführt.
Ich kann Menschen bei psychosomatischen Beschwerden mit der Yager-Therapie helfen. Bin ich deshalb ein Experte? Ja und nein.
Das Wissen, Auskennen und die praktischen Fähigkeiten in einem Thema sind immer relativ. Kein Mensch weiß alles, nicht einmal die gesamte Datensammlung der Künstlichen Intelligenz.
Der Philosoph Sokrates soll mal gesagt haben: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Wissen ist begrenzt, weil neues Wissen hinzukommt und altes Wissen „überarbeitet“ wird.
Neue Erkenntnisse und neues Wissen bahnen sich schwer in die Gehirne der Menschen.
„Experten“ widerstrebt es, neue Erkenntnisse anzuerkennen.
Wenn ich mich recht erinnere, dann wies der Forscher und Psychiater Norman Doidge in den 1970er-Jahren die Plastizität des Gehirns nach.
Es dauerte bis in das Jahr 2001, bis sich weltweit die Erkenntnis durchsetzte, dass sich das Gehirn zeitlebens verändert. Was ist mit den „Experten Neurowissenschaftler“ in der Zeit von 1970 bis 2001?
Wenn mir jemand, eine Person als Experten präsentiert, bin ich automatisch skeptisch. Wenn offiziell eine Person als „Experte für …“ vorgestellt wird, dann nimmt der „unwissende Mensch“ dessen Information leichter als wahr an. Die Informationen werden meist nicht hinterfragt.
Wie kann eine Person in 30 Sekunden eine Antwort auf die komplexe Frage „Wie wird sich die Künstliche Intelligenz auf die Anzahl und Art der Arbeitsplätze auswirken?“
Kein Experte, kein Mensch wird dazu eine klare Antwort geben können. Die Antworten werden nur Möglichkeiten und Annahmen beinhalten, weil niemand in die Zukunft sehen kann.
Die allgemeine Antwort des „Experten“ in dem „Experten-Interview“ lautete sinngemäß: „Durch die Künstliche Intelligenz werden Arbeitsplätze verloren gehen und neue andere Arbeitsplätze entstehen.“
Falsch!
Die Künstliche Intelligenz schafft keine Arbeitsplätze.
Die Künstliche Intelligenz ist, vereinfacht gesagt, ein Werkzeug.
Wie das Werkzeug angewandt wird, entscheidet der Mensch. Ich kann mit einem Messer eine Scheibe Brot abschneiden oder einen Menschen erstechen.
Menschen entscheiden, ob Arbeitsplätze vernichtet werden.
Neue Werkzeuge führten in der Menschheitsgeschichte oft zu einschneidenden Veränderungen in der Arbeitswelt. Traktoren und Maschinen halfen Menschen in der Landwirtschaft produktiver zu werden.
Die Menschen erfanden und setzten Traktoren und Maschinen ein, um in der Landwirtschaft produktiver zu werden.
Wer hinterfragt im Alltag die Aussagen von „Expeten“ zu Ursache und Wirkung? Wir haben oft keine Zeit, alles zu hinterfragen, es wäre wohl auch zu anstrengend.