Die Text-Phrase »Eine Million« oder nur »Million« scheint etwas zu sein, was uns immer irgendwie anzieht.
Die Schallmauer oder »Schallmauer durchbrechen« verbinden wir mit etwas großem, etwas Gewaltigem, etwas Einschneidendem oder ähnlichen Gedanken.
Die Schallmauer zu durchbrechen, verbinden wir mit Erfolg. Nicht nur im Business, auch in anderen Gebieten bedeutet das Durchbrechen der Schallmauer Erfolg.
Durchbricht ein Flugzeug die Schallmauer, hören wir einen Knall. Der Knall ist ein hörbares kurzes Signal. Der Knall erregt unsere Aufmerksamkeit in einem Augenblick.
Viele Knalle (gibt es das Wort überhaupt?) bedeuten, viele Geräusche und viele Augenblicke. Unsere Aufmerksamkeit bleibt länger auf einem bestimmten Niveau.
Die Geschwindigkeit bei Düsenjägern wird oft in der Maßeinheit Mach angegeben. Ein Mach bedeuten 1.062,167040001 Kilometer pro Stunde. Ich rechne im Alltag einfach mit 1 Mach gleich 1.000 km/h.
Und bumm Knall. Schallmauer durchbrochen.
Nur mit der eine Million hat es nichts zu tun. Klingt allerdings reißerisch: 1 Million Schallmauer.
Die eine Million und die Schallmauer und beides zusammen erwecken Emotionen, die meine Gedanken beeinflussen. Und auch umgekehrt.
Der eine millionste Porsche ist ein indisch-grün lackiertes und unverkäufliches Unikat. Der eine millionste Besucher im Museum erhielt eine lebenslange Freikarte. Der eine millionste VW Käfer wurde 1955 gebaut.
Der eine Millionste irgendwas wird gefeiert, beklatscht und rutscht dann in der Aufmerksamkeit nach unten, wird dennoch immer wieder »receycelt«.
Ich erinnere mich noch an einen Busfahrer, der eine Million Kilometer unfallfrei fuhr. Ich glaube, es war in den 1980er Jahren. Ja, es gab weniger Fahrzeuge. Dafür gab es keine Abstandswarner, Rückfahrkameras, Navigationsgeräte und die Rückspiegel waren kleiner. Welcher Fahrer schafft heute noch unfallfrei eine Million Kilometer zu fahren?
Wenn ich das »1 Million Gefühl« vom Gefühl abkoppele und mit rationalen Gedanken betrachte, wird es nochmal spannend. Die Million wird relativ, mal mehr mal weniger.
Die Million ist eine reine Zahl. Sie wird erst interessant, wenn wir der Million ihre individuelle Bedeutung geben.
Je nach Lebensbereich, Geschäftsbranche oder eigener Betrachtungsweise erhält die Million ihre Bedeutung. Wir stellen die Million in Beziehung zu anderen Zahlen; Ereignissen, Daten und Fakten.
Schauen wir uns mal einige Arbeitsgebiete an.
Finanzen
Eine Million Euro Umsatz bedeuten für einen Konzern, wie Amazon wahrscheinlich schon fast Peanuts. Eine Million Umsatz für ein Einzelunternehmen im Internet beruhigt sicherlich den Inhaber.
Eine Million Euro auf dem Sparkonto reichen für einen 65-Jährigen wahrscheinlich bis zum Lebensende. Nehmen wir eine Lebenserwartung bis 100 Jahre, so hat er monatlich 2.380 Euro zur Verfügung. Das dürfte für seinen Lebensunterhalt mit Wohnung, Lebensmitteln, Reisen und Auto ausrechen. Er kann sich also seine Million Euro in Ruhe einteilen. Er lebt finanziell gelassen.
Anders sieht es bei einem 30-Jährigen aus. Wenn er seine Million Euro für die Zeit bis zu seinem 100-jährigen Geburtstag aufteilt, muss er sparsamer leben. Ihm bleiben für die nächsten 70 Jahre »nur« 1.190 Euro für jeden Monat.
Während der 65-Jährige nicht mehr arbeiten braucht, wird der 30- Jährige weiter arbeiten. Mit der einen Million Euro auf den Sparkonto, hat er die Freiheit, seine Arbeit nach seinen Vorstellungen zu wählen. Er ist nicht gezwungen jede Arbeit anzunehmen.
Bei einer Familie mit zwei Kindern verringert sich der Wert der einen Million Euro auf 250.000 Euro pro Kopf. Ich könnte das Rechenbeispiel noch weiter treiben. Meine Fantasie hat keine Grenzen.
Wird die Familie mit den zwei Kindern deshalb neidisch auf den 30-jährigen Single schauen? Oder wird der 30-Jährige eifersüchtig auf die Familie schauen, weil sie glücklich mit ihren Kindern lebt?
Ich weiß es nicht. Ich erlebe nur, dass in Geldgesprächen auch der eigene Nachteil gegenüber anderen gesehen wird.
Der Geldfokus verdrängt die Dankbarkeit auf Gesundheit und glückliche Beziehungen.
Mir fällt gerade mein Morgenritual ein. Noch im Bett liegend, sage ich: »Ich bin dankbar für …«. Dann kommen mindesten 5 Dinge, für die ich dankbar bin. Meist sind es einfache Dinge, wie Zahnbürste, Bett, Wasser, Lebensmittel im Kühlschrank, Fahrrad, Computer, Tisch, Schrank, Bücher, Telefon, Socken, Finger, Augen …
Diese kleine Dankbarkeitsübung hilft mir, sofort aus dem Mangel-Gedanken in den Fülle-Gedanken zu kommen. Die Übung hilft mir, sofort mit guter Laune aufzustehen.
Die eine Million kann auch indirekt zu finanzieller Sicherheit führen. Wer eine Million E-Mail Empfänger in seinem Newsletter-System hat, sendet in wenigen Minuten eine Million Newsletter mit einem Angebot aus. Selbst bei einem Angebot für 10 Euro und einer Kaufrate von einem Promille, landen 10.000 Euro auf dem Geschäftskonto. Hier ist der Datensatz »1 Million« mehr Wert, als die 1 Million Euro.
Kommen wir zur nächsten Domäne.
Gesundheit
Welche Maßeinheit setzt man im Fachgebiet Gesundheit bei einer Million ein? Bei 100 Billionen Körperzellen schneidet die Zahl eine Million unterirdisch ab.
Wie sehr schaden eine Million »schlechte« Körperzellen dem Körper? Wie kann das Immunsystem die eine Million leidenden Körperzellen reparieren oder eliminieren?
Bei einem Herzschlag von 60 Schlägen pro Minute, schlägt das Herz 86.400-mal. Das Herz schlägt pro Monat etwa 2.592.000-mal. Das Herz durchschlägt die »Schallmauer 1 Million« nach etwa 12 Tagen.
Mein Herz durchbricht jedes Jahr über 31-mal die Schallmauer eine Million. Mein Herz schlägt über 31 Millionen mal im Jahr.
Da kommt mir der Gedanke: Wie kümmere ich mich um mein Herz? Wie verbinde ich mich mit meinem Herz? Warum ärgere ich mich und stresse damit mein Herz? Was kann ich meinem Herzen gutes tun? Ich danke dir liebes Herz für dein Klopfen!
Wenn ich mich nicht oder zu wenig um die Gesundheit meines Herzens kümmere, meldet es sich mit Schmerzen. Niemand wird eine Million Herzinfarkte überleben.
Selbst bei täglichen Herz-Mediationen oder Sport von einer Stunde ergeben summieren sich in 50 Jahren nur 18.250 Stunden. 18.250 »Herz umsorgen Stunden« schneiden im Verhältnis zu über 31 Millionen Herzschlägen im Jahr erbärmlich ab.
Der Wert der Quantität, die 1 Million verschwindet wohl im Bereich Gesundheit restlos. Der Wert der Qualität tritt an diese Stelle.
Kommen wir zu einem »Unterbereich« der Gesundheit.
Sex
Schaffen es Menschen in ihrem Leben 1 Million mal Sex zu machen?
Bei einer 70 Jahre lang währenden Potenz und täglicher hoher Leistung von 3-mal Sex … hängt »er« bei 76.650. Doch wer schafft schon täglich 3-mal? Und wo bleibt dann der Spaßfaktor. Vielleicht ist hier weniger und länger mehr?
Auf zum nächsten Bereich
Sport
Was wäre der Sport ohne Zahlen? Sport ohne Zahlen. Punkt. Manchmal frage ich mich, ob die (überteuerten) Sport Apps, mit denen man alles Mögliche messen kann, mehr Stress bringen als Erholung.
Je langsamer die Fortbewegung in einer Sportart ist, desto schwerer erreicht der Sportler die eine Million Kilometer. Warum eigentlich eine Million Kilometer und nicht eine Million Meter?
Ich fahre jedes Jahr in meiner Freizeit über 1.000 km Fahrrad. Erst jetzt komme ich auf den Gedanken, dass dies eine Million Metern entspricht. Ich bin also mehrfacher Millionär. Trotzdem werde ich meine Strecken weiter in Kilometer aufzeichnen. Warum eigentlich? Gewohnheiten? Weil es die Masse so macht? Weil es der Fahrradcomputer so aufzeichnet?
Gegen den Strom zu schwimmen ist schwer. Gegen den Strom zu denken fällt schwerer. Ich will anders denken. Anders denken strengt an. Das Gehirn muss arbeiten, braucht Energie. Dabei geht es beim Fahrrad fahren nur um das Ändern einer Maßeinheit. Eine einfache Sache.
Wie wirken sich die Gedanken, Gefühle und Energie bei größeren »Gegen den Strom schwimmen Gedanken aus«?
Ein Schwimmer im Leistungssport schafft sicher eine Million Meter in einem Jahr. Schafft er eine Million Kilometer? Es ist »nur« eine andere Maßeinheit.
Ein Marathon-Läufer wird im Jahr sicher eine Million Meter laufen. Schafft er eine Million Kilometer?
Selbst ein sehr aktiver Freizeitradler fährt im Jahr eine Million Kilometer mit dem Fahrrad. Er braucht »nur« eine Million Meter jeden Monat zu fahren. Ich vernachlässige mal die Monate Januar und Dezember wegen der möglichen Gefahren durch Schnee und Eisglätte.
Schafft ein Profi-Fußballer eine Million Ballkontakte während seiner Karriere in den Pflichtspielen? Ich beantwortete die Frage spontan mit einem »Nein«. Doch täuscht mich mein Gefühl?
Ich rechnete nach:
1.000.000 Ballkontakte
15 Jahre Profifußball
40 Spiele pro Jahr (was schon einen hohen Wert darstellt)
90 Minuten Spielzeit (eine starke Belastung, jedes Spiel zu spielen)
1 Million : 15 Jahre : 40 Spiele : 90 Minuten = 18,5
Der Spieler müsste pro Minute 18 bis 19 Ballkontakte erreichen. Was würden wohl die anderen Mitspieler dazu sagen? Da würde wohl die gegnerische Mannschaft nur beim Anstoß an den Ball kommen.
In der Fußball Bundesliga Saison hatte der Spieler Joshua Kimmich vom FC Bayern München in 28 Spielen mit 2.968 die meisten Ballkontakte. Das entspricht 106 Ballkontakten pro Spiel.
Noch einige andere eine Million Gedanken.
Apropos Gedanken
Wie viele Gedanken denkt der Mensch in seinem Leben? Neurowissenschaftler gehen von etwa 60.000 Gedanken pro Tag aus. Ich las und hörte von Zahlen zwischen 50.000 bis 70.000.
Der Mensch erreicht in weniger als 17 Tagen (16,66 Tage) die eine Million »Gedanken Schallmauer«. Welch eine Leistung.
Jeder Mensch ist also Millionär. Warum leiden dann so viele Menschen unter mangelndem Selbstvertrauen, geringem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein? Sie sind doch Millionäre.
Gedanken lassen sich nicht in Euro umrechnen. Doch mit Gedanken lassen sich keine Euro erwirtschaften. Allein das Denken, selbst bei höchster Kreativität eines Musikers oder Schriftstellers, reichen nicht aus.
Das Gehirn muss die Gedanken in elektrische Impulse umsetzen und die Muskeln aktivieren. Ohne Tun bleiben Gedanken reine Energie. Menschen wollen und müssen Materie erschaffen, zu essen und zu trinken.
Doch selbst mit diese notwendigen »Gedanken Energie« können wir materielle Dinge verändern, voranbringen sogar heilen. Ich hatte das »Positive negative Pflanzen-Experiment« durchgeführt. Gedanken wirken!
Und noch einige »Millionen Gedanken«
Wie viele Millionen (mehr oder weniger) Gespräche führen Menschen in ihrem Leben? Wie viele sind davon Selbstgespräche?
Wie viele Millionen Mausklicks machen wir in einem Jahr? Oder »hämmern« Menschen mehr auf ihrem Smartphone herum?
Wie viele Millionen Anschläge macht ein Kind, ein Jugendlicher, ein Erwachsener auf seiner Tastatur?
Wie viele der Millionen Gedanken sind positiv und wie viele negativ?
Mein Fazit
Die eine Million Schallmauer entsteht als Gedanken-Konstrukt in unserem Kopf und erweckt verschiedene Emotionen. Die Emotionen werden durch unsere Bewertung erzeugt. Die Emotionen werden durch das Bild erzeugt, welches wir durch das Wort »Schallmauer« in unserem Kopf entstehen lassen.
Das Wort »Schallmauer« ist ein zusammengesetztes Substantiv aus »Schall« und »Mauer«. Die »Schallmauer« ist ein Begriff aus der Physik. Er entstand wahrscheinlich erst durch die technischen Möglichkeiten, dass Körper eine Geschwindigkeit von über 1.062 km/h erreichen.
Die Million ist eine Zahl. Die Bedeutung entsteht erst, wenn wir die Zahl mit einer anderen Zahlengröße vergleichen, verbinden oder ins Verhältnis setzen. Es bleibt allerdings dann reine Mathematik.
Erst wenn wir der Million oder einer anderen Zahl eine Einheit hinzufügen, entstehen emotionale Gedanken. Ob die »1 Million« viel oder wenig ist, bestimmt jeder für sich selbst.
Die Manipulation setzt dann ein, wenn Menschen anderen Menschen die Zahl Million oder andere Zahlen mit »Maßeinheiten« ins Verhältnis setzen. Vergleich hinken auch hier.
Reich an Millionen sind wir alle, an Gedanken, Gefühlen und Körperzellen.